Alles ist erst einmal schlimm, jedoch vergeht der Schmerz. Es war keine Liebe auch wenn man es nicht glauben kann.
-Wenn man nach der Trennung noch etwas dem Expartner sagen möchte. Vielleicht einen liebevollen, netten oder auch wütenden Brief, manchmal ist es gar nicht verkehrt.
Vielleicht später, wenn man durch mit der Sache ist und es tiefe Gefühle seinerzeit waren ist es vielleicht hilfreich alles mal Revue passieren zu lassen. Es ist wie Sorgen in einen Stein assoziieren und diesen dann im See versenken.
Es ist im Grunde auch nicht mehr wichtig diesen Brief abzuschicken. Wie sollte aber dieser Brief aussehen um den Ex für alle Zeiten zu versenken? Es gibt keine Vorlagen aber es ist ein zurückblicken und die andere Sichtweise zu
den Ereignissen, dem Schmerz und die Trauer die man durchlebt hat.
Der Brief an den Ex kann liebevoll sein, zum nachdenken oder auch einfach die Wut rauslassen. Möchte man ihn zurückgewinnen?
Die Sonne scheint wieder, vielleicht eine neue Liebe oder ein neu eingeschlagener Weg gibt eine besonnene, klar mit kleinen Sticheleien versetzt, Sichtweise
auf die Zeit.
Also auf schwülstige Zeilen voller Sehnsucht und Liebesbezeugungen kann man, ja man sollte sogar, darauf verzichten. Es ist immer nur die eine Seite die verletzt ist und alles nicht versteht und die möchte
wissen warum, wann und was passiert ist und es ist ganz sicher nicht verwerflich oder ungewöhnlich wenn man in dieser ersten Phase der Trennung Antworten braucht. Nur ist echt es eine Seltenheit das man wirkliche, ehrliche Antworten
bekommt. Alles ist Gelaber und Geplärre.
Jeder Partner der hier um ein klärendes Gespräch verweigert, ist aber im Grunde nur feige und ich möchte mal behaupten auch nicht wirklich mit Qualitäten ausgestattet. Es ist auch
nicht verwerflich oder ungewöhnlich zunächst einmal nicht mit der Vorstellung ohne diesen Menschen leben zu können klarkommt. Zeigt es jedoch nur das Liebe im Spiel war oder auch nur eine intensive Zusammengehörigkeit. Man ist
verletzt, kann sich nicht wehren und steht mit dem Rücken an der Wand. Hilflos ohne eine einzige Möglichkeit die Dinge zu beeinflussen. Das ist die erste Phase und alles ist erlaubt, toben, schreien, weinen und was sonst noch alles
so hochkommt. Nicht schämen … das ist Ihre Möglichkeit ebenfalls zu agieren. Diese Phase soll und muss man einfach durchleben, es ist die Trauer und für unser inneres Gleichgewicht wirklich die einzige Möglichkeit um Frieden zu
finden. Befreien Sie sich langsam, Schritt für Schritt, von diesem Menschen.
Gerade wenn vieles nicht ausgesprochen wurde und man auch später nicht wirklich weiß warum alles vorbei ist, kann man sich die immer wiederkehrenden
Gedanken von der Seele „schreiben“. Man kann, muss aber nicht, diesen Brief tatsächlich abschicken oder legen Sie ihn einfach zu den alten Erinnerungsstücken. Es befreit.
Hüten Sie sich jedoch in diesem Brief vor der inneren
Liebe. Machen Sie sich nicht klein, denn er/sie ist klein, sogar sehr klein. Sie brauchen sich nicht entschuldigen, wenn allenfalls der andere und verbannen Sie Verzeihung, Sehnsucht und rennen Sie nicht hinterher. Kleine Tipp
am Rande gehen Sie nie wieder mit diesem Menschen auf Augenhöhe dann wird es leichter. Und dann schreiben Sie sich die Gedanken von der Seele...
Übrigens, dass geschriebene Wort prägt sich besser ein, im einem Face to Face Gespräch wird nicht alles genau im Hirn gespeichert.
Vielleicht wie diese Richtung:
Nett - unverbindlich - abschließend
Hallo du,
weil wir nicht reden, nicht verstehen was passiert ist und du nicht den Arsch in der Hose hast dich unangenehmen Dingen zu stellen werde ich einfach schreiben um das ganze rund abzuschließen. Du hast Gründe, jedoch Gründe
die du mir nicht sagen willst, aber auch ich habe Gründe diese Geschichte abzuschließen und mir wirst du den Mund nicht verbieten.
Lassen wir die Geschichte doch einfach mal Revue passieren. Alles begann bevor es
im Grunde schon wieder vorbei war. Zwei Jahre sind wir gemeinsam gegangen, sehr intensiv und von unseren Gefühlen überzeugt. Was genau ist da in uns passiert? Woher kam diese Riesenwelle der Gefühle? Kann ich dir auch
nicht beantworten, du sicher auch nicht. Natürlich kamen bei mir Fragen auf wie – war das jetzt Liebe – aber im Grunde beantworteten sich meine Fragen dann von alleine. Es ging wie es kam und die Zeit war zeitweise
unbeschreiblich aber sie war nicht wertvoll. Wertvoll ist unser Leben, die Lebensfreude, die Liebe und die Menschen die sozusagen unsere „Menschen“ sind. Ja ich war verletzt, habe getobt, geweint und war verzweifelt,
aber nicht weil du gegangen bist sondern wegen meiner Hilflosigkeit in der Situation.
Jetzt nach einiger Zeit bin ich sogar froh das du gegangen bist denn du hast mir erspart das ich vielleicht einmal später diesen
Schritt gehen muss. Es wäre zu schwer für mich geworden, weil ich mich endlos mit dir auseinandergesetzt hätte und vielleicht den Mut nicht gehabt hätte diese Trennung auch wirklich zu vollziehen. Danke dafür, das du
diesen Schritt getan hast. Es konnte nicht funktionieren denn alles sprach dagegen und es war so vorherbestimmt. Die Sache ist halt die wie man es macht, es gibt Partner die hinterlassen nichts als eine Blutspur, es
gibt auch Partner die sind mutig, fair und haben eines „Mitgefühl“ (nicht zu verwechseln mit Mitleid).
Jetzt kann ich zurückblicken und diesen kleinen Lebensabschnitt so betrachten wie er wirklich war – Aufwühlend,
Anders, Besonders, Adrenalin pur, Aufregend, voller Gefühl und Zuneigung – aber nicht mehr. Es fehlte das elementare der wahren Liebe oder der sogenannten Seelenverwandtschaft. Es waren einfach nur Gefühlskapriolen
dieser Zeit.
Ich möchte dich nicht einfach in den „Mülleimer“ pfeffern, nein einfach noch mal dran denken und dann das Buch schließen weil jedes normale Buch ist einmal gelesen und der fesselnde Klassiker den wir
immer wieder zur Hand nehmen liegt vielleicht schon hier auf dem Tisch.
Kannst du dich erinnern das wir einmal elf Stunden telefoniert haben? Kannst du dich erinnern wie du im Streit aus dem Auto gesprungen bist
und endlose Kilometer zum nächsten Bahnhof gelaufen bist um mich dann anzurufen und zu fragen ob ich dich hole weil du nicht gehen willst, weil du mich liebst. Kannst du dich an unser Wochenende an der See erinnern,
wir hatten minus 20 Grad und du im Jäckchen völlig zugefroren (hast mich sehr an den Opa aus Tanz der Vampire erinnert, wie der mit Eiszapfen im Mauerloch festgefroren war), wir wickelten uns gemeinsam in meinen Schal
und trotz dieser Kälte war uns warm im Herz.
Ich sehe dich noch heute in mein Auto steigen mit einer „fürchterlichen“ Aktentasche und ich nannte dich Herr Häberle, wir lachten bis zu Gesichtskrämpfen damals. In der
kleinen Pension, wo wir Gulaschsuppe mit Gurken (war merkwürdige Suppe) aßen und dann ins Bett gingen und das ganze Bett brach zusammen, wir lagen tatsächlich am Boden und wir haben gelacht und gelacht. Wie wir mit
einem kleinen Ruderboot auf einem See gepaddelt sind (da war kein Verleiher und wir legten einen Zehner unter die Dose) obwohl noch Frühjahr war die Sonne warm und wir sagten nicht viel sondern genossen beide diesen
Moment. Ja wir konnten auch schweigen miteinander ohne das es komisch wurde. Oder Paris, dieses Hotel so groß wie ein Schuhkarton, unsere Fahrt auf der Seine und der Tag am Eiffelturm es war wunderschön und unserer
Streit, voll der Pannestreit, wo ich heulend, voller Wut ganz alleine durch Paris gelaufen bin (du sagtest du hättest mich aber keinen Moment aus den Augen verloren). Aber genau das ist Paris, die Leidenschaft. Immer
wenn wir zusammen waren, war unsere Zeit geprägt von Spaß, Lachen und einem guten Gefühl.
Dann gab es aber auch unsere Streits die „Schwerstarbeit“ für jeden von uns waren. Unerbittliche Diskussionen wo ich, kann
ich ja heute sagen, am Ende gar nicht mehr wusste was überhaupt der Anlass war. Es war hart, du hattest ein Problem mit einer „fertigen und geprägten“ Frau und ich das Problem mit einem „unfertigen wenig geprägten“
(nicht despektierlich gemeint) Mann. Uns trennten Welten aber wir wollten es nicht eingestehen und wir wollten den Moment. Du lebtest das was ich bereits gelebt hatte und es fiel mir unsagbar schwer dich in Fallen tappen
zu lassen in die ich bereits getappt war. Welche Stunden waren zahlreicher, die Zeit wo wir uns die Sturköppe eingeschlagen haben oder die der einzigartigen Stunden der Liebe. Mann oh Mann wir waren wie Taylor und Burton,
Streit Lieben Streit Lachen Streit umarmen, ohne Ende.
Woher hast du diese Energie zu diesen unerbittlichen Streits hergenommen? Ich dachte damals immer, ey der muss doch auf der Stelle zusammenbrechen und völlig am
Ende am Boden liegen (hätte dir gerne das Zimmer verdunkelt und warme Brühe gebracht). Ich weiß es bis heute nicht warum immer das Messer zwischen den Zähnen war, ich denke nur immer, ich war halt nicht so wie du mich
gewollt hättest, dennoch etwas Schitzo war es doch, weil genau dieses Andere du auch wolltest. Bei mir war es abwehren und sträuben, ich war aus der Zeit in der man sich gegenseitig formt einfach raus. Ich habe mein
Leben bzw. meine Straße des Lebens mit aller Kraft verteidigt und glaub mir ich bin dann auch immer am Ende gewesen und vom Stuhl gekippt. Auch ich hatte das Messer immer bereit.
Wir wollten es anders aber wir wollten
es so. Sag ja Schitzo.
Wir hatten unsere Pläne, Wünsche und Vorstellungen das diese Momente bleiben und wir sie nicht gehen lassen. Aber es kehrte auch bei uns der Alltag ein, obwohl es tatsächlich zwei Jahre gedauert
hat, du bist zu deinem Alltag zurückgekehrt und ich zu meinem. Ich machte schlapp damals und du wolltest Karriere machen, was ungewöhnlich gewesen wäre wenn du dich nicht weiterentwickelt hättest. Nur diese beiden Menschen,
der eine die Karriere im Grunde hinter sich und der andere vor sich passen nicht wirklich zueinander. Ich wurde zur Last, eine Last die man aber nicht greifen konnte weil du nichts tun konntest oder nicht wusstest was
du tun könntest. Ich denke es war unser Schicksal, wir dachten die Liebe gefunden zu haben aber wir dachten das auch nur. Leben geht weiter und wir mussten wieder auf dieser Erde landen.
So ging es vorbei, nicht
so wie es kam mit einem Tusch da bin ich und Leben mit dir ist geil, nein es wurde zur Pflichtübung und der Thrill war weg. Was mich so betroffen machte an der ganzen Trennung war das du genau eine Stunde gebraucht
hast ins nächste Bett zu steigen. Das war hart für mich, weil ich konnte nicht verstehen das alles so Banane für dich gewesen ist. Ich war verletzt und habe meine Zeit gebraucht bis ich erkannte das auch ohne all die
unschönen Dinge es zu dieser Trennung gekommen wäre und vielleicht wäre ich diejenige welche gewesen. Wer weiß das schon. Heute ist alles gut. Einzig schade das wir nicht reden können, ich meine bei so Dingen die man
regeln muss und die nichts mit der Beziehung zu tun haben. Aber naja auch hier ist jeder Jeck anders.
Viele Sichtweisen und Arbeiten hast du mir aufgezeigt und merkwürdigerweise habe ich dennoch mir einiges zu Herzen
genommen, setze es zwar anders um wie du es wolltest aber es gibt mir Biss beim umsetzen von der ein oder anderen Vision. Immer wieder sagen mir Leute ich wäre ein Nerd geworden, nein nein bin ich nicht allenfalls speziell. Du
warst einzigartig, ich vielleicht auch aber wir waren es nur zusammen. Klar es gab Dinge die mir nicht an dir Gefallen haben wie dein „Großmaul“ und wie du dir oft Dinge im Kopf zurecht gelegt hast war ja noch geil
aber du hast es immer selber geglaubt. Ich habe noch keinen kennengelernt der in so kurzer Zeit so lange Berufserfahrung hatte, sozusagen zwanzig Jahre Erfahrung hat bei dir fünf gedauert. Respekt.
Bei solchen Sachen
habe ich dann nur innerlich gegrinst, weil du dachtest ich merke es nicht. Ein charmanter Großkotz dem Irrsinn ständig nahe und ich bin dankbar das ich diesen Wahnsinnigen kennenlernen durfte. Die letzten wunderbaren
Stunden hatten wir auf Mallorca und stell dir vor ich gehe bald wieder dort hin. Nein nicht so wie wir, in eine völlig andere Gegend, ich habe eine Finca gemietet und freue mich wie doof auf Malle. Nehme ich ein Buch
mit oder finde ich dort ein spannendes ?Vielleicht stoße ich sogar auf einen Klassiker der mich fesselt, das wirst du leider nicht erfahren. Es ist geil so wie es ist (und ich kann morgens so lange schlafen wie ich
will). Nun Schluss mit den Gedanken und Ende der Rezession, ab ins Regal.
Kuss und so Zeugs.
(Brief freundlich überlassen von Iris. Sie hat diesen Brief geschrieben aber niemals abgeschickt. Sie hat mir gesagt es war auch nicht mehr nötig.) Sie hat es sich von der Seele geschrieben und gut war es.
Der Brief an den Ex kann aber auch sehr kurz sein.
Tief in mir bin ich froh so wie es ist, weil du bist nicht liebenswert. Schau dich doch an.
Manche betrachten es als mühsam, wieder auf die Piste, ständig und dauernd, jede "Beute" wird permanent angestarrt, sogar angebaggert. Im Grunde wollen Männer und Frauen diese Art nicht. Ich habe erfahren man tappt ohne diese Hintergedanken in nette Situationen. Media Markt und Co, Baumärkte, Fußballplätze sind Männer-Orte. Ich lernte einen kennen, der hilflos vor den Software Regalen irgendwas suchte. Ich konnte helfen, wir haben Telefonnummern getauscht, die Geschichte nimmt ihren Lauf. Also loslassen, entspannt durchs Leben gehen.
Es wird eine neue Liebe kommen, Augen auf
(aber nicht diesen "Suche dringend Blick").
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